Vergleich: S21 Ultra oder S22 Ultra?
Galaxy S21 Ultra vs. S22 Ultra: Wir machen den Vergleich.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Christian Just
COMPUTER BILD vergleicht die Top-Modelle aus Samsungs S-Klasse der Jahrgänge 2021 und 2022: Wie unterscheiden sich S21 Ultra und S22 Ultra? Und für wen ist welches der bessere Kauf?
Das
Galaxy S21 Ultraund das
Galaxy S22 Ultrastehen beide für Spitzentechnik, hier hat Samsung jeweils das größte Display und die beste Technik des Jahrgangs versammelt. Auf Basis der Ergebnisse aus den Labor-Tests spürt COMPUTER BILD den Unterschieden zwischen den beiden Modellen nach.
Design: Kantig gegen dick
Beide Smartphones kommen mit einem frontfüllenden OLED-Display mit einer Diagonale von 6,8 Zoll. Größere Displays gibt es bei Samsung nur im Falthandy
Fold 3– sofern man nicht gleich zu Tablets wie dem
Tab S8greifen will. Die Gehäuseform des S22 Ultra erscheint den Redakteuren mit seiner minimal flacheren Bauweise und den klareren Ecken etwas hochwertiger, ähnelt eher früheren Note-Modellen wie dem
Galaxy Note 10 Plus. Am Ende bleibt die Bewertung aber Geschmackssache. Die Front des S22 Ultra nutzt die etwas moderne Plus-Version des in der S21-Serie verbauten Gorilla Glass Victus. Im Kratztest erreichten beide die Kratzfestigkeitsstufe von 7 Mohs. Dafür ist der Rahmen des S22 Ultra empfindlicher.
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Prozessor: Exynos 2200 gegen 2100
Das S22 Ultra wird vom Exynos 2200 angetrieben, das S21 Ultra vom Vorgänger Exynos 2100. Bei reinen Prozessor-Benchmarks arbeitet der Exynos 2200 minimal schneller, doch aus unseren praxisorientierten Tests ging erstaunlicherweise das ältere S21 Ultra als Temposieger hervor. Die Gründe sind unklar. Hat das S22 Ultra Probleme mit der Kühlung im vollgestopften Gehäuse und muss daher den Prozessor drosseln? Ist die Software noch nicht ausgereift? Auffällig ist, dass etwa das Starten der Kamera-App beim S22 Ultra länger dauerte als beim Vorgänger. Grundsätzlich bieten beide Smartphones aber ein sehr ähnliches und sehr hohes Arbeitstempo. Zudem bieten beide 5G und Wifi 6 – das S22 Ultra erreicht bei WLAN aber höhere Datenraten.
Akku-Laufzeit im Test
Es ist erstaunlich, dass Samsung trotz zusätzlichem S-Pen auch im S22 Ultra einen ebenso großen Akku (5.000 mAh) untergebracht hat wie im Vorgänger. Die neue Hard- und Software arbeitet dabei deutlich effizienter. Im Test hielt das neue Modell in der Messung mit dem Update für die Leistungsregulierung von 2022 rund eineinhalb Stunden länger durch als der Vorgänger (10:22 h vs. 8:21 h). Die Gesamtladedauer ist praktisch identisch, bei Verwendung des neuen 45-Watt-Netzteils erreicht das S22 Ultra innerhalb von 15 Minuten aber einen etwas höheren Ladestand.
Vergleich der Superzoom-Kameras
Beide Modelle kommen mit vier Kameras mit identischen Eckdaten: Eine Hauptkamera (108 Megapixel), eine Ultraweit-Kamera (12 MP) und als Highlight zwei Tele-Kameras (je 10 MP) mit unterschiedlicher Vergrößerung. Das kleine Tele (dreifach optisch) für normale Motive, das Superzoom-Tele (zehnfach optisch) für weit entfernte Objekte. Die Fotoqualität liegt auf ähnlich hohem Niveau. Bei der genauen Labor-Analyse allerdings lag die Qualität des älteren S21 Ultra in allen wichtigen Punkten vor dem S22 Ultra. Subjektiv aber kann die Wertung anders ausfallen: Die knalligen Farben, die im Labor-Test als unnatürliche Farbverfälschung zu Recht eine schlechte Bewertung kassiert, wirkt für manch einen Betrachter möglicherweise attraktiver. In der Praxis scheint die stärkere künstliche Intelligenz im S22 Ultra zumindest bei Nachtaufnahmen teils Vorteile zu bieten.
Display-Qualität im Vergleich
Gleiche Größe (6,8 Zoll), zweimal exzellente und scharfe OLED-Technik: Die Displays beider Test-Kandidaten ähneln sich in den Eckpunkten. Die Messung im Labor aber förderte kleine Unterschiede zutage. So erreichte das Display des S22 Ultra im HDR-Modus eine rekordverdächtige Helligkeit von 1.672 Candela je Quadratmeter. Mit normalen Bildinhalten ist dagegen das S21 minimal heller (1.321 cd vs. 1.217 cd).
Der kleine Unterschied: Der S-Pen
Für manchen könnte ein kleines Detail kaufentscheidend sein: Wer einen Bildschirmstift auf dem Smartphone nutzen will, sollte zum Galaxy S22 Ultra greifen. Denn das S21 Ultra kann zwar ebenfalls einen S-Pen nutzen, doch der wird nicht mitgeliefert und findet ohne Spezialhülle auch keinen Halt im oder am Gehäuse.
Fazit: Galaxy S21 Ultra oder S22 Ultra?
Die Unterschiede zwischen beiden Modellen sind nicht groß. In Sachen Akku und S-Pen spricht alles für das S22 Ultra, bei Kamera und Bedientempo aber hat das ältere Modell die Nase im Labor-Test vorn. Das Design ist Geschmackssache. Wer schon ein S21 Ultra besitzt, sollte sich also den Umstieg sparen. Und so könnte am Ende der Preis entscheiden. Das S21 Ultra kostete zum Testzeitpunkt im Online-Handel rund 1.030 Euro (Ebay und differenzbesteuerte Angebote ausgenommen), das S22 Ultra war mit 1.130 Euro rund 100 Euro teurer.